Operation gelungen – Patient lacht wieder

Kurz bevor ich mich zu meiner diesjährigen Projektreise aufmachte, erhielt ich die Nachricht eines Freundes, der Kontakt zu Geflüchteten Gruppen beidseits der burmesisch / thailändischen Grenze hat. Er erzählte mir von einem 4 jährigen Jungen, der in Burma mit einem Leistenbruch geboren wurde. Dieser hat nun einen Riesengroßen Bruchsack ausgebildet, so dass das Kind dringend operiert werden müsse. Schmerzen hat der Kleine und wenn man die Fotos von diesem Übergroßen Hoden sieht, (ich möchte hier aus Gründen kein Foto davon einstellen) kann man sich das nur zu gut vorstellen. Die Mutter (der Vater lebt nicht mehr) ist mit 4 Kindern vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land nach Thailand geflohen. Hier ist die Familie bei Verwandten untergekommen. Eine Operation zu bezahlen liegt jenseits jeder Vorstellung für die arme Frau. Auf dem Feld verdient sie, wenn es hoch kommt 4-5 € am Tag. Arbeit gibt es aber längst nicht jeden Tag. Wenn es welche gibt, geht sie mit dem kranken Jungen auf dem Rücken als Tagelöhnerin früh morgens in der Plantage arbeiten. Hier, in den Bergen Nordthailands ist morgens noch empfindlich kalt. So hat sich der Kleine auch noch eine dicke Erkältung mit Fieber eingefangen. So kann er natürlich nicht operiert werden. Ich besuche die Familie Mitte Januar. Wir organisieren nun erstmal einen OP Termin und ich erkläre der Mutter, dass Somchai bis dahin unbedingt das Fieber loswerden muss und sie mit ihm nicht arbeiten gehen sollte.

Nun versuce ich im Krankenhaus eine Vorauszahlung zu leisten. 30.000THB (ca. 860,00€) sind veranschlagt. Ich mache einen post auf facebook. Und tatsächlich gehen nun einige Spenden für die OP bei uns ein. Tolle Sache. Ich strecke das Geld zunächst vor und beim dritten Versuch, als Somchai, seine Mutter und der Onkel, der sich um den Transport kümmert, endlich im Krankenhaus sind, nehmen sie unser Geld.

Somchai weint viel. Hier in diesem riesigen Staatskrankenhaus sind so unfassbar viele fremde Menschen und Geräusche. Rolltreppen gibt es. Davor hat er große Angst, denn das gibt es nicht, da wo Somchai wohnt. Ich kaufe ihm einen Spielzeugtruck und das hilft. Er ist schwer damit beschäftigt das neue Spielzeug zu testen.





Am 6. Februar wird Somchai morgens operiert. Ich besuche ihn danach. Er hat Hunger. Die Erkältung ist Gott sei Dank auch überstanden. Und als ich ihm vorsichtig ins Ohr puste, sehe ich ihn das erste Mal lachen. Da wir von der Vorauszahlung etwas zurück bekommen werden, reicht es auch noch, um den Arbeitsausfall in den letzten Wochen zu kompensieren.
Danke an alle, die sofort reagiert und gespendet haben.