Inclusive Education – Piang Luang

Projektreise 2019

12.Feb.2019

ein Teil der jungen Kunsthanderker/innen

Vor einem Jahr wurde uns die Idee einer Lehrerin der Schule in Ban Piang Luang vorgestellt. Ihre Tochter hat eine Behinderung und kann nicht mit den anderen Kindern beschult werden. Sie benötigt eine individuelle Betreuung. Sie ist nicht die einzige. An der Piang Luang Schule gibt es 106 Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf. Für die Kinder, die nicht zusammen mit den anderen lernen können, stehen besonders geschulte Lehrkräfte und ein großer Raum mit Ruhe- und Spielgelegenheiten zur Verfügung.

spezielle Betreuu
–ng

Die anderen gehen ganz normal mit den Nichtbehinderten Kindern zur Schule.

Was passiert aber, wenn die Schulzeit um ist? Viele dieser jungen Leute würden sehr wahrscheinlich als Tagelöhner arbeiten und wegen ihrer Behinderung geringer bezahlt werden, als es sowieso schon üblich ist bzw. gegen die Überlassung eine Platzes zum Schlafen arbeiten.

Brainstorming mit Lehrerin Noree und Charm Hom

Hier kommt Lehrerin Noree’s Idee ins Spiel. Die Kinder könnten schon während der Schulzeit Tätigkeiten erlernen, mit denen sie sich später ganz oder teilweise versorgen könnten. Ein Beispiel ist Udomsa. Er ist selbst Betroffener und kann wunderschöne Besen binden. Dies bringt er nun im Projekt anderen bei. Ausserdem werden die Köpfe für die traditionellen Shanhemden der Männer hergestellt. Die Tracht wird hier noch täglich getragen und die Knöpfe können so an einen der Läden im Dorf verkauft werden. Auch Schlüsselanhänger, Tragetaschen und der von Männern zu festlichen Anlässen getragene „Turban“ wurden bisher hergestellt. Das Prgramm wird von 12 freiwilligen Lehrern/innen begleitet. Auch Nichtbehinderte können hier mitmachen und viele tun dies auch. Ich beobachte hier schon immer einen viel selbstverständlicheren Umgang mit Behinderten als das bei uns in Deutschland der Fall ist. Sie werden hier an der Schule „dek phiseet“ genannt, „besondere Kinder“.

Besen
Tragetaschen
Schlüsselanhänger

Between-Borders hat hier die Ausstattung mit Material bezahlt. Die Räume werden von der Schule bereit gestellt. In Zukunft ist es denkbar, das between-borders einen Teil der hergestellten Handarbeiten aufkauft und über einen Shop verkauft bzw. könnte man die Sachen auf z.B. Weihnachtsmärkten anbieten. Was meinen Sie? Das „Inclusive Education“ Programm soll aber auch fest in der Gemeinde Piang Luang verankert sein und seine Arbeiten auf Schulfesten oder anderen Events anbieten können. Mit den Tragetaschen will man auch bewußt den Verzicht auf Plastiktüten fördern.

vom letzten Jahr gleich wiedererkannt
heut sehe ich sie das ertse Mal lachen

Wir haben noch lange zusammen gesessen und Ideen gesponnen. Am Logo haben wir herumgewerkelt. Ich finde dieses Programm toll mit sehr großem Potential. Aber es steht und fällt wieder einmal mit zwei Dingen. Erstens dem ehrenamtlichen Engagement der Lehrkräfte und zweitens mit Ihrer Spende.

die junge Frau links ist als Sonderbetreuerin an der Schule beschäftigt

Zum Schluß konnten wir noch direkt helfen. Der junge Mann hatte nur noch viel zu kleine Kleidung und die Mutter hat keinerlei finanzielle Möglichkeiten ihm neue Kleidung zu kaufen. Wir haben uns spontan entschlossen, dies zu übernehmen. Für die nächsten zwei Jahre hat er nun warme Anziehsachen.

Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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