Projektreise 2018 / Förderung stark lernbehinderter junger Menschen

Piang Luang, 12.-14.03.2018

Lehrerin Noree stellt uns einen Jungen vor, der trotz seiner Behinderung wunderschöne Besen binden kann

 

 

 

Mit unseren Partern vom SWAN betreiben wir im thailändisch/burmesischen Grenzort Piang Luang in Nordthailand, bereits seit 2007 ein Programm zur Unterstützung von Familien, die von HIV/AIDS betroffen sind. Wir haben davon berichtet. Unser Anteil ist es, 62 Kindern und Jugendlichen aus diesem Programm einen Schulbesuch zu ermöglichen. Dazu können verschiedene Hilfen notwendig sein. Es handelt sich meist um immer dieselben Kostenfaktoren: Schuluniform, Schulessen, Transport zur und von der Schule, Hilfe zur Teilnahme an Schulaktivitäten und manchmal auch das Schulgeld.

Brüder

Im vergangenen Jahr wurden wir gefragt, ob wir 7 Kinder mit in das Programm aufnehmen könnten, die alle schwer lernbehindert sind. Diese Kinder haben unterschiedliche Probleme. Autismus, Trisomie 21 und das posttraumatische Stressyndrom. Ich lerne die Kinder kennen. In einem Fall handelt es sich schon um einen jungen Mann (Udomsa 18J). Er lebt bei seinen Großeltern und seinem Vater, redet so gut wie nie und ist extrem scheu. Der Vater ist krank und ernährt alle als Tagelöhner. Auf mich macht Udomsa einen fast wilden Eindruck. Die Lehrerin Noree erzählt, daß es unmöglich sei, ihn im Rahmen des normalen Unterrichts zu beschulen. Ausserdem werde es für ihn und die anderen Schüler mit Behinderungen sehr wahrscheinlich keine schulische Zukunft nach der Primary bzw. secondary School geben. Es gibt keine Sonderpädagogischen Einrichtungen für diese Migrantenkinder. Die einzige Chance etwas Geld zu verdienen, wird es sein, als Tagelöhner in der Landwirtschaft für einen Kleinstlohn zu arbeiten. Keine schöne Aussicht.

Udomsa zeigt mit die Besen, die er selbst hergestellt hat. Sprechen kann er, tut dies aber nie.

Lehrerin Noree erzählt mir davon, daß Udomsa wunderschöne Besen binden kann. So hatte sie die Idee, eine Art Behindertenwerkstätte einzurichten. Die Schule würde Räume zur Verfügung stellen und sie selbst wolle das Ganze ehrenamtlich leiten. Ich habe aber bereits erfahren, daß fast ihre gesamte Familie in allen möglichen ehrenamtlichen Aufgaben in der Kommune tätig sind und sicher auch hier helfen würden. Hilfe nötig wäre zunächst nur für das Material. Zum Besenbinden braucht es da nicht viel. Die anderen Kinder könnten andere einfache handwerkliche oder kunsthandwerkliche Tätigkeiten erlernen. Die Idee dabei ist es, zum Einen einen geschützten Raum für die jungen Leute zu schaffen in dem sie Tätigkeiten erlernen können, mit denen sie später in der Lage sein könnten, sich selbst einen Unterhalt zu verdienen.

Wie ich finde, eine ganz großartige Idee. Wir wollen gerne von Beginn an dabei sein. Das Ganze könnte im Mai beginnen und wir sind gespannt.

in der Piang Luang Schule. Einige dieser Kinder würden nach der Schule nur noch Arbeit auf dem Feld finden können

Hier könnten Sie von Anfang an dabei sein und ein ganz tolle Sache im Entstehen mit anschieben helfen.

Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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