Die Neighborhood-Clinic ist ein Erfolg

Vor einigen Monaten setzten zwei Krankenschwestern aus dem Shan-Staat Myanmars, die mittlerweile in einem Bangkoker Krankenhaus arbeiten, zusammen mit einer thailändischen Kollegin, die Idee um, eine kleine Gesundheitsstation im ländlichen Shan-Staat im Osten des Landes zu betreiben. Nun trug es sich zu, daß eine der drei Frauen ihr Studium zur Krankenschwester mit einem Stipendium von Helfen ohne Grenzen Deutschland/between-borders finanzieren konnte. Seitdem sind wir mit ihr in Verbindung und sie erzählte uns von ihrer Idee. Gedacht, gesagt, getan und von uns ausgerüstet konnte es nun losgehen. Zur Entstehung lesen Sie unseren Bericht

Schule in Wan Ngaen

Im Januar 2020 besuche ich die Neighboorhood-Clinic in Wan Ngaen im östlichen Shan-Staat endlich. Ich bin zum zweiten Mal hier. Vor drei Jahren bin ich den Sai Fluß schon einmal heraufgefahren um mir von dem Mönch Aggasena seine Pläne zu einer Tempelschule anzuschauen. Wahnsinn, was sich hier alles getan hat. Mein Mönchsfreund ist mittlerweile Abt und hat mehr erreicht als er damals geplant hatte. es sind schön zu sehen, wie die Kinder hier in einer sicheren, liebevollen Umgebung lernen und spielen können.

happy kids in Wan Ngaen

Schule für die vielen Kinder, deren Eltern sich den weiten Schulweg und das Schulessen für die Kinder nicht leisten können.. O.K. Aber warum eine Gesundheitsstation?

die ersten Patienten trudeln ein

Hier geht es vor allem darum den Menschen aus einem Einzugsgebiet mit 7-10 Dörfern Trainings und Workshops zu gesundheitsrelevanten Themen anzubieten. Schwester Ying 1 sagt, daß es sicher einen Zeitraum von mind. 3 Jahren braucht um bei den Menschen ein Grundwissen und auch ein gewisses Verantwortungsbewußtsein zu schaffen. Sie stammt aus einem dieser Dörfer. Im harten Leben dieser Menschen war nie Platz für diese Themen und es hatte auch nie jemand Interesse daran, daß die Shan Dorfbevölkerung überhaupt etwas lernt. Der Shan-Staat ist quasi besetztes Gebiet. Seit 70 Jahren kommt die Region, in der sich die Milizen verschiedener ethnischer Gruppen immer wieder Kämpfe mit der burmesischen ‚Besatzungsarmee‘ nicht zur Ruhe. Kaum jemand hier ist so alt, daß er/sie sich an völligen Frieden erinnern kann.

Reisland

Dies ist Reisland. Und Reisanbeu bedeutet schwere Arbeit. Das ganze Jahr hindurch mit den Beinen im Wasser stehen, gebückte Arbeit, Feld-und Ackerarbeit wie bei uns vor dem 2.Weltkrieg. Wann soll man sich da mit Familienplanung, gesunder Ernährung, den

jede/r führt ein eigenes Gesundheitsheft

Folgen von Drogen- und Alkoholmissbrauch, dem Schutz vor Infektionkrankheiten, zeitgemässer Säuglingspflege …………..beschäftigen?

Gesundheitstraining

Unsere drei Krankenschwestern haben nun einen Plan erarbeitet zu dem neben regelmässiger Erfassung der Standardwerte wie z. B. Blutdruck, Blutzucker, Herzfrequenz, Gewicht usw. auch regelmässige Vorträge, Trainings und Workshops gehören. Ausserdem sollen in jedem Dorf 1-2 verantwortliche Kontaktpersonen ernannt werden, die als Verbindungsglied zum Clinicteam fungieren und zu diesem dazugehören werden. Problem ist, daß man dies den Menschen nicht von oben aufdrücken kann. Mit Obrigkeiten haben sie Jahrzehnte lang schlechte Erfahrungen gemacht. Was von ‚oben‘ kam, war nie zu ihren Gunsten. Alles muss gemeinsam entwickelt werden und wachsen.

Meditation vor dem Gang zur Untersuchung
nach einer Untersuchung zur Medikamentenausgabe und einem Beratungsgespräch

Ein realistischer Ansatz. Die Menschen um Wan Ngaen nehmen die Clinic an. Das Gebäude staht uns ist von uns ausgerüstet und mit Medikamenten ausgestattet worden, die eine Krankenschwester hier verordnen darf. Für die laufende Fianzierung brauchen wir Sie, liebe Unterstützer von between-borders. Damit diese tolle Arbeit Früchte tragen kann, muss sie Jahr für Jahr finanziert werden. Dazu wollen wir auch weiterhin beitragen.

Die Neighboorhood Clinic und between-borders sagt „Danke“

warten auf die aufregende Untersuchnung
Shan Granny mit ihren Medikamenten
Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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