-Stipendiatin Ploy macht Radio-

21.11.2022

Heute steht für mich eine besonderer Termin an. Ich besuche das MAP Radio in Chiang Mai, der größten Stadt in Thailands hohem Norden. MAP, das heißt ‚Migrant Assinstance Program‘. Und wie der Name sagt, ist es ein Programm, das sich vor allem an die wachsende Zahl von Migrant*innen aus dem Shan Staat Myanmars richtet. MAP ist eine Stiftung, die sich 1996 gegründet hat. Ziel ist es, den vielen Shan, die aus Myanmars Shan Staat vor militärischen Konflikten geflohen oder aus wirtschaftlicher Not eingewandert sind, Orientierungs- und Lebenshilfen anzubieten. Diese Menschen finden sich als Fremde oft nur schwer in einem neuen Land, ohne Geld, mit einer anderen Sprache und anderen Gesetzen zurecht. So laufen sie Gefahr in eine der vielen Fallen zu geraten, die das Leben in Thailand ihnen in den Weg stellen kann. Als Arbeits- oder Sexsklaven ausgenutzt zu werden, ist hier nur eine Gefahr. Wie findet man Hilfe in Gesundheitsfragen?, welche ID steht mir zu? und wie komme ich daran?, Rechtshilfen, Bildungsfragen, Sprachprogramme, Hilfen bei der Einwanderungsbehörde…. Dies sind nur einige Themen, mit denen sich MAP beschäftigt. Das Broadcasting-, also Radio – Programm ist hier eine besondere Hilfe. Es kann fast immer und fast überall von allen gehört werden. Neben Musik (meist natürlich süße Shan Schlager) gibt es Sendungen zu genau den oben genannten Themen.

das Programm wird auch auf facebook übertragen. einfach MAP Radio suchen

Seit 2015 unterstützen wir Punyaporn (Proy) mit einem Stipendium. Als wir sie in unser Programm für Voll-bzw. Halbwaisen aufnahmen, war sie 12 Jahre alt. Nun ist sie eine sehr selbstbewußte junge Frau. Proy spricht ein tolles englisch und erklärt mir, was der Inhalt ihrer Sendung bei MAP ist. Es geht um. Es geht um Technik im Alltag. Heute, Handyschutzhüllen. „Hmm, relativ blasses Thema“, denke ich und man sieht es mir wohl auch an, denn nun erfahre ich an diesem kleinen Beispiel, wie wichtig so eine Sendung sein kann. Proy erklärt es mir voller Enthusiasmus. Handys sind heutzutage kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Aber besonders für Migranten und Geflüchtete sind sie eine Riesenhilfe. Zum Beispiel um sich zu vernetzen, den Kontakt zu den Zurückgebliebenen in der Heimat aufrecht zu erhalten, als Übersetzungshilfe und und und. Wenn man nun aber auch noch nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, kann es Sinn machen zu wissen, daß man das gute Stück schützen kann und wie man dies richtig macht. Ein gutes Beispiel dafür, warum diese kleinen Lebenshilfen sinnvoll sind. Ich habe verstanden.

auch Proys Studiokollegin werde ich im kommenden April wiedertreffen

Proy studiert zur Zeit Sozialwissenschaften wobei wir sie mir ihrern Spenden weiter unterstützen und ich werde sie in nicht einmal einem halben Jahr wieder besuchen können und berichten. Dann wird mir auch noch einmal Proys Studiokollegin , Wandee Sengmar, vorgestellt, die Süd-Ost-Asien Sozialwissenschaften studiert, auch in unser Stipendienprogramm passen würde und uns um Unterstützung bitten wird.

Die Unterstützung von jungen Menschen, deren Rucksack beim Start ins Leben etwas schwerer ist als der anderer – macht einen Unterschied. Ohne diese Starthilfe sind viele Wege schon von Beginn an verbaut. Wir haben bestimmte Kriterien dafür wer von uns unterstützt wird.

unser Team und die beiden Moderatorinnen im MAP Büro
Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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