Projektreise 2017 / Ho Num Kindergarten (Ban Piang Luang)
10.02.
Mein Sohn Mikis ist zu Besuch aus Burma , wo er am Goethe-Institut arbeitet. Da kann er gleich mitkommen, nach Ban Piang Luang. Es geht also wieder einmal von Chiang Mai, meinem Basislager, auf, in den hohen Norden. Hier liegt, im District Wiang Haeng, der kleine Ort Piang Luang, direkt auf der thailändisch/burmesischen Grenze. Seit vielen Jahren unterstützen wir hier den Ho Num Kindergarten. Ein kleines Haus mit Gelände an einem Berghang, am Rande des Dorfes, wo 16 Kinder ihre ersten Schritte in der Vorbereitung zur Schule gehen können. Liebevoll betreut von den zwei SWAN Erzieherinnen Saeng Man und Kham Sa, sind sie hier sicher und gut versorgt und die Eltern haben die Möglichkeit, arbeiten zu gehen.
Als wir ankommen herrscht Stille. Mittagsruhe. Alle Kinder liegen im Innern des Gebäudes und… schlafen tatsächlich. Ab und zu ein „Schhhhh“ von Kham Sa, die über die Mittagsruhe wacht, dann dreht sich vielleicht mal eines der Kinder um. Sonst Ruhe.
Zeit, sich auf dem Gelände um zu sehen. Vor einem Jahr verlangte die Komune Piang Luang, daß der Kindergarten, wegen seiner Steilhanglage, eingezäunt werden müsse. Ausserdem sind am Nachmittag immer wieder Jugendliche auf dem Gelände und lassen ihren Müll dort liegen. Zaun hört sich erst mal nicht gut an. Wir haben uns verschiedene Lösungen angesehen und uns für das freundlichste und kostengünstigste Modell entschieden. Statt Maschendraht, Bambus. Ich bin überrascht, wie freundlich der Spielplatz vor dem Haupthaus nun erscheint. Positiv überrascht. So kann es bleiben. Feste Pfosten mit Fundament und dazwischen Bambus, der sich bei Bedarf schnell und günstig ersetzen läßt. Ausserdem passt Bambus in die Gegend. Er wächst schließlich hier.
Aber es ist auch neuer Bedarf da. So muß im Moment z.B. jeden Tag Trinkwasser in Flaschen abgefüllt und aus dem Tal hochgebracht werden. Von Beginn des Kindergartens an im Einsatz, ist der Wasserfilter kaputt gagangen. Es muß ein Neuer angeschafft werden. Eine Reparatur ist nicht möglich.
Ausserdem müssen Toilettentüren ersetzt werden. Holztüren wären besser aber zu teuer da dann auch die Rahmen erneuert werden müßten.
Der letzte offene Punkt ist die Entlohnung der Erzieherinnen. Die liegt erheblich unter dem üblichen Lohn in vergleichbaren Projekten und ich kann mehr als verstehen, daß sie hier gerne eine eine Gleichstellung hätten.
Nun sind die Kinder wach und plötzlich brennt die Luft. Zwei Ausländer sind da. Mit denen muss man doch Spaß haben können. Na ja, und dann gaht es, wie immer rund. Es wird gerutscht, gedreht, gelacht und ein mutiger kleiner Mann probiert aus, wie kratzig mein Bart ist.
Mein Gesamteindruck ist der eines stabil laufenden Kindergartenprojektes. Es ist Potenzial da für mehr Kinder und tatsächlich gibt es 10 Anfragen. Diese Kinder leben allerdings weiter entfernt und müssten zum Ho Num Kindergarten hin und wieder zurück transportiert werden. In Koorperation mit einem anderen Kindergarten im Ort könnten wir dieses Problem lösen. Die Kids könnten mit deren Wagen gebracht werden und wir könnten uns prozentual an den Gesamttransportkosten beteiligen.
Über alle Bedarfe werden wir im Team reden und uns abstimmen.
Meinem Sohn hat es super gefallen und wir verabschieden uns nach viel zu kurzem Besuch vom Ho Num Kindergarten.