Minen Opfer benötigen Prothesen

Verlässt die Burmesische Armee die von ihnen angegriffenen und zerstörten Dörfer, wird systematisch alles vermint. Wege, Hauseingänge, die Felder. Dies soll die Rückkehr der Bewohner verhindern, doch wo sollen sie hingehen, ohne ihre Reisvorräte und Ernten können sie nicht überleben. Natürlicherweise versuchen sie aus ihren Hütten noch zu retten, was möglich ist. Dabei gehen viele Minen hoch, die auch vor Frauen und Kindern nicht halt machen.

In der Weihnachtszeit 2007 befand ich mich im Lager Loi Kaw Wan, als ein junger Mann gebracht wurde. Er hatte einige Tage zuvor sein linkes Bein und linken Arm verloren. Operiert wurde er in einem Thailändischen Krankenhaus. Sechs Monate später saß der Mann noch immer vor unserem Hospital in seinem Rollstuhl. Ich fragte, was passiert mit ihm; ja, wir geben ihm Essen solange er lebt, weiter nichts. Wie wäre es denn, hätte er eine vernünftige Prothese; oh, ganz anders, er könnte arbeiten und sich selbst versorgen.

So entstanden im Laufe der letzten vier Jahren die drei Prothesen Werkstätten, in verschiedenen Gebieten entland der Thai/Burma Grenze, in denen nur selbst Amputierte arbeiten. Zu den Werkstätten richteten wir auch drei Farmen ein. Im Rahmen von Hilfe zur Selbsthilfe können die Betroffenen durch Schweine- Fisch- und Pilzzucht sich selbst durchbringen.

Alleine 2010 konnten wir fast 100 Menschen mit neuen Bein-Prothesen versorgen. Hier arbeiten wir mit einer in USA ansässigen Organisation zusammen; CPI (Clear Path International).

Derzeit haben wir eine Anfrage weiteren 100 Männern, Frauen und Kindern aus dem Kriegsgebiet Bein-Prothesen anzupassen. Dabei handelt es sich ausschließlich um einfache Menschen, meist Bauern und ihre Familien, die durch Landminen verletzt wurden. Wir möchten gerne helfen ihnen eine Chance geben. Die Menschen werden in Gruppen von 20 Leuten nach Piang Luang gebracht, wo Helfen ohne Grenzen e.V. eine dementsprechende Werkstatt unterhält. Diese Menschen sind wirklich arm und benötigen Hilfe.

Die Bein Prothesen haben sich bewährt. Wir haben ein Team, das die Minenopfer alle 6 Monate besucht und Einstellungen vornimmt. Eine Prothese, Transport zur Werkstatt und Nahrung für die etwa zweiwöchige Unterbringung für eine Person belaufen sich auf etwa 125 €. Mit wenig Geld können wir für die Betroffenen viel ändern.

Picasa-album: https://picasaweb.google.com/kalimaride/NeueHandeArme

Karl Förster

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