Mein Dorf im Shan Staat

Geschrieben von einer jungen Frau, der wir in Thailand die Ausbildung zur Hebamme ermöglichen.

Mein Dorf im Shan Staat (Burma)

Zuerst möchte ich mein Dorf Nhum Kham vorstellen. Etwa 3.000 Menschen lebten dort. Zur nächsten Stadt waren es etwa 24 Stunden zu Fuß. Im Dorf lebten meist Farmer. Manche Familien hatten kein eigenes Reisfeld und mussten sich mit anderen Familien zusammen tun. Das bedeutet, wir hatten viele Probleme in unserem Leben.

Im Dorf gab es eine Grundschule bis zur vierten Klasse. Aber wer im Dorf wohnte hatte kaum Gelegenheit zur Schule zu gehen.  Deshalb gab es so gut wie keine Ausbildung dort. Die Eltern erzählten ihrer Tochter, wenn du zur Schule gehst haben wir nicht genug zum Essen. So konnte die Tochter nicht an die Schule denken, sie musste auf dem Reisfeld arbeiten und auch versuchen ein bisschen Geld zu verdienen. Aber eigentlich wollte die Tochter in die Schule gehen, aber die Eltern hatten nicht genug Geld.

Wer im Dorf lebte konnte nicht Burmesisch sprechen, nur die Shan Sprache. Eines Tages kamen die burmesischen Soldaten in unser Dorf. Der Anführer fragte nach dem Dorfvorsteher. Dieser kam, konnte aber nur wenig Burmesisch sprechen. Er konnte nicht alles verstehen, was der Hauptmann sagte.  Dieser verlangte Männer, um die Munition, Waffen und sonstiges Gerät für die Burmesischen Soldaten zu tragen. Der Dorfvorsteher fragte, was er machen soll, denn manche Familien hatten keine Männer. Dann müssen die Frauen tragen.

Sie nahmen  den Reis, Gemüse und alle Tiere des Dorfes, sie ließen nichts übrig. Sahen sie ein schönes Mädchen, nahmen sie es auch.  Zu diesem Zeitpunkt konnte der Dorfvorsteher keinen Einfluss mehr nehmen. Alle Dorfbewohner hatten große Angst. Die burmesischen Soldaten mochten das und taten was sie wollten.

Ein neues Problem tauchte auf. Eine junge Frau war mit einem Shan Staat Saldaten verheiratet. Die Burmesen unterstellten das dem Dorfvorstand. Der Kommandeur verlangte nach der jungen Frau und ihrer Familie. Und dann kamen sie. In diesem Moment sagte der burmesische Kommandeur gar nichts mehr, er fing an einen nach dem anderen umzubringen. Wer mit einem Shan Staat Soldaten verheiratet ist hatte keine Chance am Leben zu bleiben.
Ich dachte, ich sollte sofort weggehen. Wer in unserem Dorf lebte, hatte nie ein Lächeln und war niemals glücklich. Wir lebten immer in dieser Situation. Es sieht aus als sollten wir niemals Frieden haben.

Karl Förster

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