Junta attackiert Thai/Burma Grenze im Shan-Staat/Camp Loi Kaw Wan ist betroffen

rechter Pfeil Loi Kaw Wan IDP Camp im Shan Staat/Myanmar – linker Pfeil Koung Jor Flüchtlingslager Piang Luang/Thailand

Im letzten Newsletter haben wir Sie über die Vorgänge in Myanmar seit dem Putsch der Militärs am 01. Feb. informiert. Täglich lesen, hören und sehen wir die furchtbarsten Nachrichten aus dem Land. Wir sind tief bewegt, besorgt und wütend. Hilflosigkeit empfinden wir angesichts der Greuel und der absoluten und eiskalten Rücksichtslosigkeit der Armee und der sogenannten Polizei. Gestern haben wir nun die Nachricht bekommen, daß die burmesische Armee Bombenangriffe im südlichen Shan-Staat fliegt. Betroffen ist das IDP Camp Loi Kaw Wan gegenüber der thailändischen Kleinstadt Ban Thoed Tai. IDP bezeichnet ‚innerhalb des Landes Vertriebene Menschen‘. In der unmittelbaren Nähe des Camps sind Granaten und Bomben niedergegangen. Dort, wo die Bewohner ihre Landwirtschaft betreiben. Weitere Angriffe sind nun zu erwarten.

Hier, in Loi Kaw Wan hat between-borders (vorher als Helfen ohne Grenzen Deutschland) jahrelang verschiedene Projekte betrieben und unterstützt. Seit 2005 waren das die Schule und der Kindergarten des Lagers, Hilfe bei Bau und der Ausrüstung des Krankenhauses, verschiedene Landwirtschaftliche Projekte, eine Wasserversorgung oder die Ausbildung von Rucksacksanitätern*innen.

Schüler*innen in Loi Kaw Wan mit Schuluniformen unserer Schulnähkooperative

In dieser Zeit sind Freundschaften entstanden. Eine tiefe Verbundenheit mit den Menschen und diesem Ort gibt es seitdem.

Auch wenn between-borders aktuell keine Programme mehr in Loi Kaw Wan betreibt, sind wir natürlich tief besorgt und fürchten um die Sicherheit der ca. 3000 Bewohner des Camps und der etwa 6000 Einwohner der Camps Loi Sam Sip, Loi Lam und Loi Tai Laeng die auch an der thailändisch/burmesichen Grenze liegen.

Bitte unterstützen Sie uns weiter mit Ihren Spenden. Neben unseren bestehnden Hilfen rechnen wir fest damit, daß sich die Situation in Myanmar weiter verschlimmern wird.

Die Militärs zeigen keinerlei Zeichen des Verstehens, daß ihr Putsch bereits gescheitert ist. Seit drei Monaten wehrt sich die Bevölkerung des gesamten Landes gegen die Junta. Sie riskieren täglich ihre Leben. Bisher gibt es weit über 750 offizelle Todesopfer davon mind. 60 Kinder, ca. 4000 Gefangene, davon etliche zum Tode verurteilt, unzählige Folteropfer und jetzt, da das Land zunehmend von der Aussenwelt abgeschnitten ist, da es kaum noch funktionierendes Internet gibt, müssen wir das Schlimmste für die Menschen Myanmars fürchten. Trotz all dessen, protestieren die Menschen immer weiter. Über alle ethnischen und religiösen Grenzen hinweg helfen sie einander. Was früher gut funktionierte, nämlich das burmesische Volk bei Bedarf entlang dieser Grenzen zu spalten, funktioniert jetzt nicht mehr.

Bitte helfen Sie uns helfen. Es wird an der Grenze zum Shan-Staat zu Riesenproblemen kommen wenn der Fluchtdruck durch die Angriffe der Tatmadaw steigt. Die Menschen können nur in eine Richtung fliehen – über die Grenze nach Thailand. Momentan ist nicht zu beurteilen ob und wann oder unter welchen Bedingungen Thailand seine Grenze für diese Menschen öffnet. Damit wir bereit sind , zu helfen, brauchen wir Sie.

Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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