Ho Num Kindergarten 2023
Wie in jedem Jahr besuche ich auch 2023 den kleinen Kindergarten an der burmesischen Grenze. Seit 2007 wird er von uns finanziert. Hauptsächlich von den Außendienstmitarbeitern der Firma Hapa, die jedes Jahr zu Weihnachten sammeln, wird das Jahresbudget des Kindergartens bezahlt.
2 Erzieherinnen können davon bezahlt werden, ein warmes Essen pro Tag für die Kinder, Spielgeräte, Trinkwasser, anfallende Reparaturen, Lehrnmittel – also kurz alles, was man zum Betrieb eines Kindergartens benötigt.
Bei meinen Besuchen befrage ich die beiden erfahrenen Erzieherinnen zur aktuellen Situation. Im Moment sind es nur 10 Kinder, die hier betreut werden. Auch sind es sehr junge Kids. Ein Junge hat einen besonderen Betreuungsbedarf. Eine Behinderung ist der Grund.
Die Gemeinde wollte einen Maschendrahtzaun um den kleinen Spielplatz herum herum gebaut haben. So seien die Kinder sicherer und am Nachmittag können hier keine Jugendlichen Müll liegen lassen oder die Spielgeräte beschädigen. So spielen die Kleinen jetzt also hinter Gittern. Ich finde das nicht schön aber es scheint die Kinder überhaupt nicht zu stören. Sie drehen jedenfalls beim Spielen so richtig auf als der große weiße Onkel mitspielt, gibt es kein Halten mehr. Die Erzieherin muß uns bremsen, denn nun kommt eine Gruppe betagter Damen den steilen Berghang zum Kindergarten herauf gestapft. Es sind die Großmütter der Kids. Sie holen sie nun am Nachmittag ab. Bei fast allen sind es die Großeltern bei denen die Kleinen aufwachsen. Die Eltern schuften als Tagelöhner auf irgendwelchen Plantagen oder Baustellen, teilweise weit weg oder sind noch in der Heimat in Myanmars Shan Staat um ihre Felder zu bestellen.
Wir besprechen nun was es zu tun gibt. Die Gehälter der Erzieherinnen müssen erhöht werden. Auch in Thailand wird alles teurer. Trinkwasser soll in Zukunft beim öffentlichen Tankwagen gekauft werden. Hierfür müssen Kanister angeschafft werden. Die bisher benutzten Wasserfilter sind im Unterhalt auf die Dauer zu teuer.
Das Dach muß repariert werden und der Bambuszaun um den Kindergarten herum soll erneuert werden. Das werden also die Kosten sein, die zu den laufenden Kosten nun dazukommen. Die beiden Ventilatoren, die ich im vergangenen November gekauft habe, verrichten ihre Arbeit zur Zufriedenheit der Erzieherinnen.
Vor allem in der heißen Jahreszeit und in der Regenzeit wird hier brutal heiß.
Wir trinken unseren Tee aus und deponieren die mitgebrachten Kekse, Früchte und Säfte in der kleinen Küche und machen nun alle Feierabend. Mit den Jahren sind wir ein eingespieltes Team geworden. Wir kennen uns, vertrauen uns. Auf meiner Tour erkläre ich der neuen jungen Direktorin des SWAN Bildungsprogramms von der Geschichte des Projektes und und woraus hier die besonderen Herausforderungen bestehen. Wir werden uns aneinander gewöhnen.