Geschrieben von einem jungen Mann

Geschrieben von einem jungen Mann, dem wir in Thailand die Ausbildung zum Krankenpfleger ermöglichen.

Mein Name ist Kham Khur. Ich bin 1985 im Süden des Shan Staates in Burma geboren. Meine Großmutter sagte, vor 200 Jahren war der Shan Staat ein unabhängiger Staat in Südostasien, aber jetzt? Der Shan Staat liegt in Burma und die Menschen werden von der Militärjunta unterdrückt. Es gibt keine Freiheit und es gibt keine Menschenrechte in der Welt, in die ich hinein geboren wurde.

Es sind sieben Angehörige in meiner Familie. Meine Eltern, meine Großmutter, einem älteren Bruder und eine ältere und eine jüngere Schwester. Mein Vater ist Bauer.

Mit fünf Jahren besuchte ich den Kindergarten. Als Kind war ich sehr glücklich. Ich hatte viele Freunde zum Spielen. Von 1991 bis 2000 besuchte ich die Schule in unserer Kleinstadt. Nach der Mittelschule musste ich die Schule verlassen, meine Eltern sind arm und sie hatten kein Geld für die Gebühren. Ich half meinem Vater bei der Feldarbeit, aber wir wurden von der burmesischen Junta unterdrückt und blieben arm.

2002 verließ ich mein Elternhaus um Arbeit in Thailand zu finden. Ich arbeitete auf Baustellen. Es war nicht einfach für mich, ich hatte diese Arbeit nie zuvor getan und ich konnte kaum Thailändisch sprechen. Ich hatte keinen Passport und keine Arbeitserlaubnis. Eines Tages wurde ich von der Thailändischen Polizei an die Thai/Burma Grenze abgeschoben. Es war keine einfache Zeit.
Im Jahr 2003 lebte ich in einem Flüchtlingslager an der Grenze. Für sechs Monate arbeitete ich als Freiwilliger in der dortigen Dschungelklinik. Von Medizin hatte ich damals keine Ahnung. Mit besser ausgebildeten Sanitätern ging ich in die Dörfer im Shan Staat um die Menschen dort zu behandeln. Es gibt dort keine Kliniken, keine Ärzte oder Sanitäter, die den Menschen helfen könnten. Sie haben auch kein Geld in ein Thailändisches Krankenhaus zur Behandlung zu gehen. Damals begann ich zu lernen, was mich sehr glücklich macht. Ebenso die Menschen, denen wir behilflich sein konnten.

Zurück im Flüchtlingslager traf ich ausländische Ärzte die unsere Leute behandeln und Kurse für Sanitäter geben. Manchmal war es schwer für mich, denn mein English war nicht gut. Ich erhielt ein Stipendium die SSSNY (http://www.sssny.org/), Schule für Shan Studenten in Chiang Mai zu besuchen. Nun studiere ich Public Health und werde zum Krankenpfleger ausgebildet. Dies war mein Wunsch und Ziel.

Karl Förster

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