Besuch in Piang Luang/Kindergarten benötigt dringend Hilfe
Im November besuchten unsere Mitglieder Claudia und Armin Haspel den Ho Num Kindergarten und das Projekt zur Förderung von Kindern die selbst, oder deren Familien von HIV/AIDS betroffen sind, in Ban Piang Luang. Dies sind unsere ältesten und am stabilsten laufenden Projekte. Beide Haspels sind hier schon lange engagiert und versuchen Piang Luang in jedem Jahr einen Besuch abzustatten. Zusammen mit der Projektkoordinatorin der Partnerorganisation SWAN, Charm Hom, reisten die beiden also hoch in die Bergregion um Piang Luang, die zum District Wiang Haeng gehört. Eine atemberaubende Landschaft begleitet sie auf dem Weg. Kurz vor dem Ziel, hoch auf einem Bergrücken dann ein Checkpoint der Thaiarmee. Hier soll vor Allem verhindert werden, dass Nichtthais, dazu zählen neben den Migranten/innen aus dem Shan-Staat auch Angehörige der hier lebenden Bergvölker, den District verlassen. Aber auch auf Drogen, wie die berüchtigten Yaba Pillen, werden ‚Verdächtige‘ durchsucht.
Dann öffnet sich bald die große Ebene um Piang Luang, direkt an der burmesischen Grenze. Der Ort hat vor allem in den 90ern während der Angriffe der burmesischen Armee auf die Shanbevölkerung viel Blutvergiessen gesehn, da die Flüchtenden hier zu Tausenden über die Grenze kamen und Schutz suchten.
Die burmesische Armee hat kaum eine ihrer Stellungen im Shan-Staat verlassen, auch wenn es seit längerm einen Waffenstillstand gibt. Viele Shan sehen in Burma weiterhin keine Zukunft für sich. Besonders für die Kinder besteht die Hoffnung, durch Kindergarten- und Schulbesuch in Thailand eine Basisbildung zu erlangen die ihnen in Burma häufig nicht möglich wäre. Für einige konnte, über die Vergabe eines Stipendiums, sogar eine weiterführende Bildung und Ausbildung gewährleistet werden.
Besuch im Projekt für Kinder die selbst, oder deren Familie von HIV/AIDS betroffen sind 18.Nov. 2014:
Claudia Haspel:
„Nachdem wir nur einen Tag Zeit hatten, Ho Num und das HIV-Projekt zu besuchen, sind wir früh um 7.30 h zusammen mit Charm Hom, ihrem Sohn, ihrer Schwester und einem Fahrer in Chiang Mai losgefahren.
Unser erstes Ziel war der Besuch einer Schule, die ein Teil der Kinder aus dem Projekt besuchen. Aber zunächst ging es zum gemeinsamen Mittagessen mit der Projektleiterin Mrs. Mo Ngern Hom. Sie ist uns ja allen gut bekannt und sie leitet das Projekt vor Ort nach wie vor mit ihrer wunderbaren toughen Art ganz hervorragend.
Danach sind wir in die Schule gefahren und haben dort 12 Kinder aus dem HIV Projekt getroffen. Mrs. Mo Ngern Hom hat uns berichtet, dass zwar jedes Kind eine Unterstützung vom Thai Goverment aufgrund der „Free Education for All policy“ erhält, diese aber so gering ist, dass es nicht mal reicht, um die Kosten einer Schuluniform zu decken. Deshalb wird unsere Unterstützung nach wie vor benötigt, da ansonsten auch viele Schulbücher nicht gekauft werden und vor allem auch die Transportkosten für die Kinder zur Schule nicht bezahlt werden können. Es waren 12 Kinder und zwei Lehrerinnen anwesend. Ein Teil der Kinder kam gerade vom Sport-Unterricht. Auf unsere Frage, was sie lieber machen – Fußball spielen oder lernen – hat uns ein Junge ganz artig geantwortet, er lernt viel lieber im Klassenzimmer. Diese Antwort kam sicher nur, weil auch die Lehrerin anwesend war.“
Besuch im Ho Num Kindergarten:
Claudia Haspel:“Ein Wiedersehen mit den Schülern/innen und Lehrern/innen vor Ort im Ho Num Kindergarten ist natürlich immer schön.
An diesem Tag waren nur 5 Kinder anwesend, da viele Kinder zur Impfung zum Arzt mussten und deshalb nicht in den Kindergarten gegangen sind.
Wir kamen genau zur Mittagsruhe an – und alle 5 Kinder schliefen ganz ruhig auf ihren Matten. Wir haben uns sehr still verhalten und wollten die Kinder nicht wecken.
Der Vorplatz des Kindergartens wurde durch eine großzügige Einzelspende mittlerweile überdacht, so dass die Spielgeräte der Kinder nun immer im Schatten sind und auch bei Regen benutzt werden können.
Leider leidet jedoch die bauliche Substanz des Kindergartens mittlerweile sehr stark.
Im Außenbereich, seitlich am Gebäude, ist ja schon seit einigen Jahren das Waschbecken gebrochen, da sich der Hang nach untern neigt. Die Waschbeckenanlage ist immer noch im gleichen Zustand, es wurde weder demontiert noch nach einer Reparaturlösung gesucht.
Am Vordach des Kindergartens im Eingangsbereich lösen sich mittlerweile die Deckenplatten und die Kindergärtnerinnen haben Angst, dass die Platten nach unten auf die Kinder fallen könnten. Eine Notlösung wurde mittels Stricken konstruiert, die die Platten nach oben halten sollen, die am anderen Ende des Gebäudes verspannt sind. Hier ist dringend eine Reparatur von Nöten.
Auch im Innenbereich des Kindergartens im Aufenthaltsraum wurden von den Kindergärtnerinnen schon eine Reihe Platten komplett entfernt, da man auch hier befürchtet, dass sie auf die Kinder stürzen könnten. D.h. die Decke ist nun teilweise zum Dach in offen und muss auch repariert werden.“
Mancher wird vielleicht denen: „wieso machen sie das nicht gleich alles so, dass es länger hält bzw. so stabil gebaut ist wie wir es machen würde hier in Deutschland“. Leider sind die Bedingungen vor Ort anders. Klimatisch sind die Subtropen heiss und feucht. Keine guten Bedingungen. Dann liegt der Kindergarten an einem Hang, der immer etwas in Bewegung ist und in der Regenzeit geraten große Mengen Schlamm in Bewegung. Die Behörden erlauben nicht mal eben einen Neubau irgendwo anders und möchten es auch nicht sehen, dass für die Migranten Gebäude für die Ewigkeit entstehen. Es bleibt also dringend weiter Bedarf an finanzieller Hilfe um Reparaturen durchzuführen. Wichtig ist, dass die Kleinen weiterhin in den Kindergarten gehen können und nicht im wahrsten Sinne des Wortes ‚im Regen stehn gelassen werden‘.
Schön, dass es die Haspels einmal jährlich schaffen die Piang Luang Projekte zu besuchen und so between-borders dort zu vertreten.
Ich selbst werde vorraussichtlich im Mai/Juni 2015 einige Tage dort sein können. Ich freue mich bereits und bin gespannt ob wir Geld für Reparaturen mitbringen können.