80 Minen Opfer benötigen Prothesen

Mehrfach konnten wir bereits über die von Helfen ohne Grenzen Deutschland installierten Prothesen Werkstatt berichten.

Insgesamt wurden in den vergangenen drei Jahren drei dieser Werkstätten eingerichtet, in denen 2010 bereits gut 100 Bein Prothesen hergestellt und angepasst werden.

Verlässt die Burmesische Armee die von ihnen angegriffenen und zerstörten Dörfer, wird systematisch alles vermint. Wege, Hauseingänge, die Felder. Dies soll die Rückkehr der Bewohner verhindern, doch wo sollen diese hin gehen, ohne ihre Reis Vorräte und Ernten können sie nicht überleben. Natürlicherweise versuchen sie aus ihren Hütten noch zu retten, was möglich ist. Dabei gehen viele Minen hoch, die auch vor Frauen und Kindern nicht halt machen.
In der Weihnachtszeit 2007 befand ich mich im Lager Loi Kaw Wan, als ein junger Mann gebracht wurde. Er hatte kurz zuvor sein linkes Bein und linken Arm verloren. Operiert wurde er in einem Thailändischen Krankenhaus. Sechs Monate später saß der Mann noch immer vor unserem Hospital in seinem Rollstuhl. Ich fragte, was passiert mit ihm; ja, wir füttern ihn solange er lebt, weiter nichts. Wie wäre es denn, hätte er eine vernünftige Prothese; oh ganz anders; er könnte arbeiten und sich selbst versorgen.

So entstanden im Laufe der letzten drei Jahre die Prothesen Werkstätten, in denen nur selbst Amputierte arbeiten. Zu den Werkstätten richteten wir auch drei Farmen ein. Im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe können die Betroffenen durch Schweine- Fisch- und Pilzzucht sich selbst durchbringen.

Unserem Freund von vor drei Jahren geht es nun viel besser, seit er seine neue Beinprothese hat. Seinen eigentlichen Beruf als Zimmermann kann er nicht mehr ausführen, aber er arbeitet in einer der Farmen im Lager Loi Kaw Wan. Vor einem Jahr sprach er uns an; er müsse an seine Zukunft denken, ob wir ihm behilflich sein können und wenn, wie. Kauft mir ein kleines Schweinchen womit ich meine eigene Zucht beginnen kann. Die Zukunft eines Menschen für 20 €, soviel kostete das Schweinchen. Inzwischen sind es schon vier Schweinchen in seiner eigenen Zucht.
Nun haben wir insgesamt etwa 100 Zivilisten aus den Dörfern im Grenzgebiet, die wir mit neuen Prothesen versorgen möchten. Sie werden von Gruppen zu 20 zu unseren Werkstätten gebracht. Dabei benötigen sie Hilfe. Während der Zeit der Herstellung haben wir die Möglichkeit sie im Gebäude nebenan unterzubringen, aber wir müssen sie ernähren.

Die Materialien für 20 Prothesen wurden bereits angeschafft und die ersten 20 Patienten werden derzeit versorgt.
Eine Beinprothese können wir für etwa 100 € herstellen. Dieser Betrag beinhaltet bereits die Kosten für Anreise und Essen. Früher bekamen die Amputierten grob behauene Holzklötze angeschnallt, heute sind das schon sehr brauchbare Prothesen.

Wir bitten Sie die Betroffenen zu unterstützen, für einen kleinen Betrag können Sie das Leben eines Menschen grundlegend verändern.

Ihr Helfen ohne Grenzen Team

Karl Förster

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