02. März / Zu Besuch / Ban Piang Luang

Was für eine starke Frau. „Mo Ngern Hom erinnere mich an eine alte Soldatin“ sage ich Charm Hom, der SWAN Koordinatorin aller Projekte die mit Bildung zu tun haben. Und genau das sei sie auch, erzählt mir Charm Hom.

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Die Leiterin und das Herz des Programms mit dem sperrigen Namen: ‚Programm zur Unterstützung von Kindern/Jugentlichen, die selbst oder deren Familien von HIV/AIDS betroffen sind‘. Sie war in den 70ern Kommandantin in einer der Shan Rebellenarmeen in Burmas isolierten Shan-Staat. Sie trägt am Körper überall Schutztätowierungen bekomme ich erzählt und aus den Ärmeln einer alten Armeejacke sieht man sie auch. Sie lacht viel und laut und mit ihrer präsenten Stimme erzählt sie uns  Annekdoten oder spricht die Kinder auf eine Art an die zugleich Respekt und Vertrauen einflösst. Ich merke, daß Mo Ngern Hom überall höchsten Respekt geniesst und das die Kinder sie lieben.

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Ich denke, daß es keine bessere Person geben könne, die diese schwere Arbeit im Spannungsfeld teils sehr schwierigen Familienverhältnissen, der örtlichen Politik und Administration und der speziellen Situation von Migranten aus dem Shan-Staat.
In Mo Ngern Homs Haus, in dem ein großer Teil der Arbeit des Programms stattfindet, haben wir schon häufig die Kinder und ihre Familien oder Ersatzfamilien getroffen (bitte hierzu blogbeitrag vom vergangenen Jahr lesen) . Aber wie ist die Lebenssituation zu Hause? Wir entschuldigen uns, daß wir hnen zu hause auf die Pele rücken und erklären den Grund. Um die Hilfe und Unterstützung unserer Spender zu bekommen, müssen wir erklären wo die Gründe für einen Hilfsbedarf liegen. Aber unser Eindringen scheint mich mehr zu stören als unsere Gastgeber, die es als Ehre empfinden, das wr sie besuchen wollen.

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Die Kinder leben sehr häufig bei den Großeltern, da beide oder ein Elternteil an AIDS gestorben ist. Die Großeltern können natürlich meist nicht mehr auf dem Feld arbeiten gehen. So kommt es zu sehr geringen Einkommen in den Haushalten. Wenn ein Elternteil oder der Elternersatz arbeitet ist es meist Tagelöhnerarbeit. In der Landwirtschaft verdient man so ca. 200THB am Tag. Arbeit gibt es aber nicht jeden Tag. Bei durchschnittlich 15 Arbeitstagen im Monat kommt man so also auf 3000 THB/mtl. Das entspricht ca. 80 Euro.

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Gott sei Dank kommt die thailändische Regierung für die retroviralen Medikamente zur Behandlung des HI-Virus auf. Aber wer erklärt nun den Betroffenen, wie sie diese einzunehmen haben. Hier kommt wieder Mo Ngern Hom ins Spiel. Ihr Programm muss neben dem Umgang mit einer HIV Infektion und vielem mehr auch den Umgang, die Lagerung und die Einnahme der Medikamenteschulen. Sie erzählt von dem Jungen, dem der Arzt sagte, er müsse nach und nach alles in Medikamentendose einnehmen. Er musste ins Krankenhaus, weil er auch das zum trocken halten benutzte aber giftige Silicatgranulat eingenommen hat. Wieder lacht sie schallend.
Kreuz und quer durch die outskirts von Piang Luang geht es. Manchmal treffen wir niemanden zu Hause an. Die Großeltern sind meist da, die Kinder auf dem Rückweg von der Schule, das Elternteil noch auf dem Feld. Wenn jemand zu Hause ist, werden wir immer zu einem Glas Wasser und etwas Obst eingeladen. So sitzen wir dann und hören uns die Geschichten an die uns erzählt werden.

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sie hat 2 Kinder angenommen
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Opa und Oma kümmern sich.beide können nicht mehr arbeiten

Wenn wir nicht wollen, daß sich diese Armut wie in einem Teufelskreis festsetzt und in der nächsten Generation weiter besteht, tun wir genau das Richtige. Wir geben den Kids die Möglichkeit zur Schule zu gehen, eine höhere Schulbildung geniessen zu können  und später vielleicht mal studieren zu können. Between-Borders übernimmt z.B. Schulgeld, Transport zur Schule oder die Unterstützung die es braucht um studieren zu können. Essen, wohnen, Nebekosten wie Schuluniform können solche Hilfen sein. Hierzu bitte auf unserer homepage den Bericht über unser Stipendienprogramm für Waisen lesen.

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Dank der Zusammenarbeit von uns als Fundraisingorganisation, SWAN als Programmbetreiber und Mo Ngern Hom als durchführende Person  und Dank Ihrer und Eurer Unterstützung passiert hier was richtig Großes und ich bin wieder mal froh da gewesen zu sein.

Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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