03. März 2016 / Kung Jor Camp Kindergarten

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Schon im letzten Jahr waren wir hier. Und schon da hat mich dieser Ort beeindruckt. Kung Kor ist der Name des einzigen auf thailändischem Territorium existierenden Shan Flüchtlingslager. Nach heftigen Kämpfen direkt hinter der Grenze, ließen die Thaibehörden ca. 1000 flüchtende Menschen die Grenze passieren. Die liessen sich zunächst auf dem Gelände eines Tempels nieder. Nachdem die hygienischen Zustände immer schlimmer wurden, erlaubten die Behörden de Errichtung eines Camps mit der Auflage keine festen Gebäude zu bauen. Das war Anfang der 2000er. Heute ist das Kung Jor Camp immer noch in seinem Urzustand mit Grasdächern und aus Bambus. In der Regenzeit jedes Mal eine Herausforderung für alle.
Der zum Camp gehörende Kindergarten lieg etwas ausserhalb von Kung Jor. Es gehen nicht nur Kinder aus dem Lager hierhin. Auch von weiter her werden Kinder gebracht. Die Möglichkeit hingebracht und wieder abgeholt zu werden, ist eine wichtige Vorraussetzung für den Besuch des Kindergartens. Das ist den Familien finanziell und zeitlich oft nicht möglich. So gehört der angemietete Pick Up fest ins Projektbudget.

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Erzieherinnen, Köchin, Mo Ngern Hom und ich posieren, üblich

Insgesamt besuchen 130 die Einrichtung. Sechs Lehrererinnen bzw. Erzieherinnen betreuen sie. Eine Köchin arbeitet im Projekt. Die Ethnien der Kinddr umfassen die Shan, chinesisch, Lisu, Lahu und Palaung. Die Erzieherinnen kommen alle aus dem Shan-Staat und 4 von ihnen sind von der jetztigen Leiterin hier, dort schon unterrichtet worden.
Bis zum Dezember 2015 hat auch hier die englische DFID das Budget gezahlt. Auch hier der Austieg weil „zu klein“. Es gibt in der Tat noch keinen anderen Sponsor.

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vorn wird noch gespielt während im Hintergrund das Mittagessen bereitet wird

Was uns hier ganz besonders beeindruckt, ist die Atmosphäre. Das Hauptgebäude ist extrem bunt. Von aussen grün gestrichener Bambus und Rattan. Von innen eine echte Farbexplosion. Drinnen wird diese große Anzahl Kinder beschult und trotzdem herrscht eine entspannte, ruhige Atmosphäre. Jede der Erzieherinnen kümmert sich um eine bestimmte Gruppe Kinder. Nach Alter aber auch nach Förderbedarf sind sie eingeteilt. Es gibt Kinder sich nicht oder nur schwer auf etwas foccussieren können. Um sie wird sich gezielt gekümmert. Es ist angenehm kühl hier drinnen.

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Dann ist Mittag. Alle holen ihr Essgeschirr und setzen sich auf Matten am Boden. Das Essen ist mit 7 Thb pro Kind pro Tag sehr knapp berechnet. das sind ca. 18 Cent. Aber das ist der übliche Satz für Kindergartenkinder und die Köchin stellt damit immerhin ein ordentliches Essen auf die Matte. Es gibt immer Reis mit Gemüse. Dazu manchmal Hühnchen. Ausserdem ist eine Schulmilch pro Tag vorgesehen. Milch wird hier in allen Kindereinrichtungen meiner Meinung nach stark überbewertet. Es handelt sich ja auch nicht um frische Milch sondern um behandelteProdukte ohne großen Nährwert. Aber das wird der lange Ausländer nicht bei einem Besuch mal eben ändern können.

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nach dem Essen Hände waschen und Zähne putzen

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Nach dem Essen wird, wie auf Kommando Mittagsschlaf gemacht. Im Hauptraum werden Matten entfaltet und die kleinen schlafen tatsächlich alle ein. Jetzt können die Erzieherinnen und die Köchin essen und wir sind eingeladen.
Es würde uns wahnsinnig freuen wenn es auch hier eine Lösung gäbe, die ein Weitermachen ermöglicht. Bei Fragen, Ideen und Vorschlägen, wenden Sie sich bitte gerne an uns.
Wir steigen wieder in unser Pick Up und machen uns auf den Weg zur Lak Theng Schule. Dazu mehr im nächsten Beitrag.

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Marcus Mitwollen
Marcus Mitwollen

Marcus ist seit 2006 im Verein tätig und war schon Mitglied bei 'Helfen ohne Grenzen Deutschland'. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Bremen. Von Beruf ist er Intensiv/Anästhesiepfleger im Schichtbetrieb und Bewegungslehrer. Im Verein ist er fast von Beginn an im Vorstand aktiv. Die thailändisch/burmesische Grenzregion kennt er seit 30 Jahren und spricht leidlich Thai. Ihn hat man am Telefon wenn man between-borders anruft.

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